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Nonverbale Kommunikation

Nonverbale Kommunikation

Auch wenn es im Bereich der Körpersprache und Gesten viele Übereinstimmungen mit Deutschland gibt, ist der Alltag doch auch von einer Reihe wichtiger Unterschiede geprägt. Die Unterschiede zeigen sich u.a. auch hinsichtlich der Kleiderordnung, Grußformeln oder Tabu-Themen.

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Körpersprache

Gesten
Wichtige Unterschiede zwischen Deutschland und der Türkei zeigen sich u.a. in den Gesten, die verwendet werden. Während der Deutsche mit einem Kopfschütteln verneint, tut dies der Türke häufig durch Zurückwerfen des Kopfes. Entschuldigungen werden häufig nicht verbal ausgesprochen, sondern durch eine bestimmte Körperhaltung ausgedrückt, z.B. durch eine Neigung des Kopfes nach unten mit den Händen im Schoß.

Blickkontakt
Dagegen ist der Blickkontakt in der deutschen und türkischen Kultur annähernd vergleichbar. Der wichtigste Unterschied: während der Deutsche, wenn er angesprochen wird, erst seine Aufgabe beendet und sich danach der anderen Person widmet, reagiert der Türke unmittelbar, da ansonsten sein Verhalten unhöflich oder arrogant aufgefasst werden würde

Nähe und Distanz
Auch das räumliche Verhalten weicht etwas voneinander ab: im Gegensatz zu Kulturen des Nordens haben Türken mehr Körperkontakt. Küsse auf die Wangen oder eingehaktes Spazierengehen auch zwischen gleichen Geschlechtern sind üblich. Die räumliche Distanz bei Gesprächen zwischen Geschäftspartnern ist häufig enger als bei Deutschen.


Gerüche
Gerüche können in verschiedenen Kulturen stark abweichen: in der Türkei riecht die Küche aufgrund der abweichenden Gewürze häufig anders. Auch wird heute noch gelegentlich zur Begrüßung Kolonya (Kölnisch Wasser) überreicht, was sehr stark nach Limonen oder Rosen riechen kann.

Fröhliches Einkaufen

Kleidung

Grundsätzlich gibt es in den großen Ballungszentren der Türkei hinsichtlich der Kleidung keine Auffälligkeiten gegenüber der westlichen Kleiderkultur. Allerdings ist die Mischung in der Türkei  ausgeprägter: neben englischem Maßanzug sieht man auch traditionelle Plusterhosen, neben dem Kostüm auch Kopftuch und Çarşaf (vollständige Bedeckung der Frau mit dem "Laken").

 

In ländlichen Gegenden sollte jedoch freizügige Kleidung vermieden werden und bei Moschee-Besuchen müssen Arme und Beine bedeckt sein. Weibliche Besucher müssen zusätzlich ihr Haupt bedecken.  Bedeutende Moscheen legen auf diese Tradition besonderen Wert und händigen am Eingang der Moschee Tücher aus.

Beim privaten Hausbesuch müssen Schuhe am Eingang ausgezogen werden. „Oben Ohne“-Baden weiblicher Gäste am Pool oder am Strand wird geduldet, aber nicht gerne gesehen. Strenggläubige Männer tragen häufig Vollbart. Ein Schnurrbart steht häufig für Konservatismus.

In der Türkei küssen sich Männer rechts und links, nicht in der Mitte

Gruß- und Höflichkeitsformen

Der angedeutete Wangenkuss auch unter gleichgeschlechtlichen Partnern ist bei gut bekannten Personen möglich, wird aber von ausländischen Geschäftspartnern nicht erwartet. Zur Vermeidung von Missverständnissen sollte dieser als Gast auch nicht angewandt werden. Frauen begrüßen sich üblicherweise sehr innig. Zwischen Geschäftspartnern ist der Händedruck üblich.

Bei streng religiösen Frauen und Männern kann es vorkommen, dass diese beim anderen Geschlecht den Händedruck vermeiden wollen. Es ist teilweise schwierig zu erkennen, wer sich an diese Regel hält. Manchmal reichen auch Frauen mit Kopftuch die Hand, bei Männern kann die Herkunft Rückschlüsse zulassen. Hilfreich kann es sein, die Begrüßung eventuell vorhandener weiterer Personen abzuwarten, um sich so das "richtige" Ritual anzueignen. Männer, die Frauen nicht die Hand reichen, führen diese zur Brust und neigen sich leicht.

Der angedeutete Kuss der Hand Älterer und das Führen der Hand an die Stirn bei gleichzeitiger Verneigung sind als Ehrerbietung gemeint. Auch diese Geste wird von ausländischen Geschäftspartnern mit Sicherheit nicht erwartet.

Im Paradies nicht erlaubt!
Im Paradies nicht erlaubt!

Tabus - Auch im Paradies nicht erlaubt!

Don´t do! - Auf jeden Fall vermeiden:

  • Politische Reizthemen wie die Kurden- oder Armenier-Problematik bzw. Menschenrechtsverletzungen sollten vermieden werden, da Äußerungen dazu als Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Türkei verstanden werden; in jüngster Vergangenheit wird Kritik dieser Art aus der Europäischen Union als politische Druckschraube verstanden, die von Doppelmoral geprägt ist.
  • Ausgeprägte Gastfreundschaft ist Ausdruck türkischer Kultur: es ist auch für Menschen aus ärmlichen Verhältnissen eine Pflicht, beispielsweise ihr letztes Lamm für den Gast zu schlachten; es bietet sich an, solche Einladungen mit Entschuldigung und höflicher Begründung nicht anzunehmen. Wenn eine Einladung abgelehnt wird, sollte generell eine Entschuldigung und eine Begründung geliefert werden.
  • Häufig wird das Ausziehen des Jackets als Unhöflichkeit empfunden, weil die Etikette abfällt; es bietet sich bei entsprechender Hitze an, um Erlaubnis zum Ausziehen zu fragen.
  • Naseputzen in der Öffentlichkeit ist absolut verpönt.
  • Die bekundete Bewunderung von Gegenständen in Haushalten oder im Büro ihres Geschäftspartnern kann durch Beschenkung mit diesem Gegenstand enden; daher bietet sich eine Zurückhaltung an.

Do! - So ist es richtig:

  • Sympathie für EU-Beitrittsbemühungen und Solidarität mit der modernen Türkei wird gern gehört, weil die Geschäftsleute in der Türkei westlich wahrgenommen werden möchten.
  • Respekt vor der Religion ist auch in der laizistischen Türkei gern gesehen.
  • Das Sprechen einiger weniger Worte in der türkischen Sprache führt in der Regel zur Freude der Geschäftspartner.
  • Begegnen Sie der ausgeprägten Gastfreundschaft durch Gegeneinladungen.