Die türkische Gesellschaft ist immer noch stärker hierarchisch organisiert. Dies schlägt sich auch in der Unternehmensstruktur und den Führungsstilen nieder. Die wenigen reichen Holdings (Koç, Sabancı etc.) sind fest in der Hand von einflussreicher Familien. Eine steile Karriere im Unternehmen allein durch Leistung ohne entsprechende Herkunft ist nahezu ausgeschlossen. Nicht selten prägen Emotionalität und Sprunghaftigkeit den Führungsstil.
Damit einher geht, dass die Rangverhältnisse innerhalb der Unternehmen klar abgesteckt sind und konstruktive Kritik seitens der „Untergebenen“ nicht üblich ist. Der Status Quo wird seitens der Vorgesetzten durch den loyalen und respektvollen Umgang mit den ihnen unterstellten Mitarbeitern aufrecht erhalten. In jüngerer Zeit sind deutliche Bemühungen zu erkennen, nach und nach westlich geprägte Führungsstile aus den USA und Europa zu übernehmen. Unternehmen drängen daher zusehends auf Auslandsaufenthalte ihrer Führungskräfte.
Um den türkischen Markt zu nutzen, ist zunächst zu entscheiden, welche Markteintrittsstrategie gewählt wird: Soll ein neues Unternehmen gegründet werden? Wird eine strategische Kooperation mit einem türkischen Partner oder gar ein Joint-Venture angestrebt oder soll ein bestehendes türkisches Unternehmen übernommen werden. Die Strategien haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, die projektbezogen abgewogen werden müssen:
Die kulturellen Unterschiede zwischen westlich geprägten Unternehmen und Unternehmen in der Türkei schlagen sich auch dann nieder, wenn es gilt, eine schlagkräftige Organisationsstruktur innerhalb eines türkischen Unternehmens aufzubauen. Hier gilt es folgende Faktoren stets zu berücksichtigen und adäquat darauf zu reagieren, um interne Widerstände zu vermeiden:
Rechtsanwalt, Fachanwalt für Strafrecht Cüneyt Gençer
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Steuerberater, Dipl.-Kfm (Univ.) Bernhard Hofer
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